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Königspythen (python regius)

 

Allgemeines

Meines Erachtens nach ist der Königspython eines der unkompliziertesten Terrarientiere und durchaus auch für einen Terraristik – Anfänger gut zu pflegen.

Der natürliche Lebensraum dieser sehr schönen Schlange ist an der Westküste Afrikas genauer noch Äquatorial - Guinea, Gabun, Guinea, Guinea Bissau, Kongo, Liberia, Mali, Tschad und der Zentralafrikanischen Republik kann man den Königspython finden. Hier lebt er in der mit Sträuchern und Bäumen bewachsenen Savanne.

Der Königspython ist vorwiegend nachtaktiv und wird daher bei Tageslicht nur selten zu sehen sein. Aber diese Tiere sind im Gegensatz zu vielen Natternarten z.B. sehr ruhig und kein bisschen Aggressiv, so dass man Sie jederzeit ohne weiteres aus Ihrem Versteckplatz, den Sie tagsüber aufsuchen um zu schlafen, herausnehmen. Der Königspython wird in der Regel nicht größer als 150cm, die größten bisher gemessenen Tiere waren maximal 180cm. Andere Pythonarten wie der Netzpython oder der Tigerpython erreichen Längen von 3-4 Meter und damit natürlich ein vielfaches des Gewichtes und der Kraft eines Königspython. Dadurch wird die Pflege schon zur Schwerstarbeit und oft werden solche Tiere von Ihren Besitzern weggegeben oder einfach ausgesetzt, weil sie einfach zu groß geworden sind.

Königspythen erreichen bei guter Pflege ein Alter von ca. 20 Jahren.

 

 

 

Anschaffung

Ein Reptil würde ich grundsätzlich nicht in einem Zoogeschäft kaufen, es sei denn es ist ein darauf spezialisierter Laden, bei dem man auch das notwendige Fachwissen voraussetzen kann. Ich habe nämlich die Erfahrung gemacht, dass in den üblichen Zooläden, in denen man Jede Art von Tieren und Zubehör bekommt, die Reptilien einfach nur so nebenbei laufen, weil man damit relativ gut verdienen kann, ohne dass sich die Verkäufer das notwendige Fachwissen angeeignet haben. Resultat ist, dass die meisten Tiere, die man aus so einem Laden kauft krank, mit Parasiten befallen oder beides sind.

Das beste ist es ein Tier direkt beim Züchter zu kaufen. Es finden immer wieder, bestimmt auch in Eurer Nähe, Reptilienbörsen statt, wo man gesunde Tiere bekommt und obendrein auch noch viel günstiger.

Seit dem 1.1.1987 steht der Königspython im Washingtoner Artenschutzabkommen und es für jeden gekauften Python eine Original-CITIES-Bescheinigung vorhanden sein.

Als einzelnes Tier gehalten, ist das Geschlecht völlig irrelevant, da Sich Männchen und Weibchen körperlich äußerlich fast gar nicht und vom Charakter her gar nicht unterscheiden.

Wenn man aber ein Pärchen haben will, so wird einem ein Züchter auch ein männliches und ein weibliches Tier aussuchen können, da Er über verschiedene Möglichkeiten zur Geschlechtsbestimmung verfügt. Da es keine äußeren Geschlechtsmerkmale gibt kann nur eine Sondierung der Hemipenistasche genaue Angaben machen aber ein erfahrener Züchter oder Halter kann oft auch an der Verhaltensweise der Schlangen untereinander Schlüsse auf das Geschlecht seiner Schützlinge ziehen. Reptilien haben keine offensichtlichen Geschlechtsteile sondern nur eine Körperöffnung, die so genannte „Kloake“, die gleichzeitig After, Harnröhre und Geschlechtsteile in sich vereinigt. Die Kloake ist für den Betrachter nur als Schlitz am hinteren Schwanzende zu sehen und ist so aufgebaut um die Geschlechtsteile, After und Harnwege vor Dreck und Fremdkörpern zu schützen.

Ein gesundes Tier erkennt man hauptsächlich an folgenden Kriterien:

  1. Die Kloake ist sauber ( ist sie verklebt oder sogar entzündet lässt das auf organische Erkrankungen oder Parasitenbefall schließen).
  2. Das Tier ist gut genährt ( ist es „eingefallen“ oder dürr, hat es vermutlich schon längere Zeit kein Futter mehr angenommen und hat ernste Erkrankungen oder Parasiten; in einem solchen Fall kommt oft jede Rettung zu spät).
  3. Das Tier ist unverletzt (offene Wunden oder Verbrennungen können, trotz der außerordentlich guten Selbstheilungskraft von Reptilien, Folgeerkrankungen nach sich ziehen).
  4. Das Tier ist frei von Parasiten (die häufigste Art von Parasitenbefall sind Milben, die das Tier über kurz oder lang qualvoll töten; meist sind diese aber nicht mit bloßem Auge zu erkennen, weil Sie zu klein sind, daher das Tier buchstäblich „unter die Lupe nehmen“).
  5.  

 

 

Das Terrarium

Für eine einzeln gehaltene Schlange sollte es die Mindestmaße von 100x50x50cm (BxLxH)

nicht unterschreiten. Für 2-3 Schlangen empfehlen sich folgende Maße: 120x60x60cm.

Das Terrarium muss über eine Bodenheizung, die es in verschiedenen Ausführungen als Heizkabel oder Heizplatte gibt, einer Strahlerlampe als Sonnenersatz, Versteckplätzen aus Baumrinde oder ähnlich Materialien, Klettermöglichkeiten und Belüftungen oben und unten (wegen der Frischluftzirkulation) verfügen. In der Fachliteratur und beim Zoohändler werden oft spezielle UV-Lampen empfohlen, die man aus meiner Erfahrung heraus aber getrost weglassen kann. Die Strahlerlampe muss so montiert sein, dass der Python sich nicht daran verbrennen oder einen elektrischen Schlag bekommen kann. Am besten montiert man darüber ein Gitter oder ordnet die Klettermöglichkeiten so an, dass die Lampe nicht vom Tier erreicht werden kann. Wenn es um das Einstreumittel geht, so scheiden sich die Geister. Ich persönlich habe die besten Erfahrungen mit speziellem Terrarienstreu gemacht, welches sehr gut Feuchtigkeit speichert, nicht zu sehr staubt, die Wärme der Bodenheizung gut temperiert und zu alle dem auch noch gut aussieht. Von einfachem Sand ist gänzlich abzuraten, da dieser die volle Hitze der Bodenheizung weiterleitet und das Terrarium damit überhitzt und außerdem können die kleinen Körnchen sich in die Kloake des Tiere setzten und damit Entzündungen verursachen.

Als Trinknapf empfiehlt sich ein Behälter aus Ton oder Steingut, da er wegen seines Eigengewichts nicht so leicht von der Schlange umgeworfen werden kann.

Pflanzen im Terrarium sehen zwar sehr schön aus, meist aber nicht sehr lange, denn für eine Schlange gibt es keine Hindernisse und Sie will natürlich immer Ihr Terrain erkunden. Dabei werden auch die stabilsten Pflanzen „platt gemacht“. Ich empfehle daher künstliche Pflanzen, die geschickt arrangiert sehr dekorativ sind und zudem keiner Pflege bedürfen.

Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Beleuchtungsdauer sind wichtige Faktoren in der Haltung.

Die Temperatur sollte tagsüber bei ca. 30°C liegen und nachts auf ca. 24°C abfallen; hierbei wird die Temperatur nicht in der Luft sondern am Boden gemessen!

Die Luftfeuchtigkeit ist ebenfalls sehr wichtig und muss je nach Jahreszeit zwischen 60% und 90% betragen. Die Beleuchtungsdauer soll 10-12 Stunden am Tag betragen und der Python so einen normalen Tag-, Nachtrhytmus ermöglichen.

 

 

 

 

Futter

Der Python ernährt sich in der Natur von kleinen Nagetieren, Vögeln und u.U. auch von anderen Schlangen, Fröschen oder Echsen. Das aber eher selten, da das Sinnesorgan, das der Python hauptsächlich zur Jagd dient, „Wärmerezeptoren“ an der Vorderseite des Unterkiefers sind. Damit hat der Python eine unschlagbare Waffe, die ihm die Jagd auf warmblütige Tiere sogar bei völliger Dunkelheit ermöglichen. Die Rezeptoren funktionieren ähnlich wie eine Infrarotkamera und geben der Schlange ein Bild der Beute und die Entfernung wieder.

In Gefangenschaft gehalten bieten sich als Futter hauptsächlich Mäuse an. Ob man lebende oder getötete Mäuse verfüttert ist jedem selbst überlassen, ich jedoch ziehe es vor totes Futter zu verabreichen. Ich kaufe halbjährlich auf einer Reptilienbörse ein Paket mit 100 tiefgefrorenen Mäusen für ca. 25,-€. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Man hat das Futter immer im Haus, der Stückpreis liegt bei 0,25€ ( eine lebende Maus aus der Zoohandlung kostet ca. 2,00€), das Futtertier wird nicht gequält und was das wichtigste ist, das Futtertier, das schließlich auch Zähne und Krallen hat, kann die Schlange nicht verletzten.

Wenn man die Schlange gleich als Jungtier an tote Beute gewöhnt, wird Sie es ohne Probleme annehmen. Oftmals wird empfohlen der toten Beute noch zusätzlich Vitamine zu injizieren, das ist aus meiner Erfahrung heraus aber bei einem gesunden Tier nicht notwendig.

Wenn man also, wie ich, Tiefkühlfutter verwendet, nimmt man einfach einmal pro Woche, je nach Größe der Schlange und der Futtertiere, 1-2 Mäuse für die Schlange morgens aus der Kühltruhe und stellt diese an einen warmen Ort zum auftauen. Abends dann legt man die Futtertiere auf einem flachen Teller in das Terrarium und kann dann meist beobachten wie schnell der Python die Beute wittert und diese „jagt“ und verspeist.

Sollte die Beute einmal nicht genommen werden und am nächsten Morgen noch im Terrarium liegen muss diese entsorgt werden, da es wegen der Wärme schnell zur Verwesung und damit auch zu großer Geruchsbelästigung kommt.

 

 

 

Pflege

Zur Pflege ist eigentlich nicht viel zu sagen, denn die Sauberkeit und Reinhaltung liegt ja auch im Interesse des Halters, um immer einen schönen Anblick zu gewährleisten.  Wichtig ist die Exkremente und Hautreste der Schlange immer schnell zu entfernen. mindestens ein mal jährlich sollte das Einstreugut komplett gewechselt werden.

 

 

Für weitere Fragen siehe unter: Literaturtip oder Links oder Kontakt