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Pfeilgiftfrösche

Die Faszination, die von den Pfeilgiftfröschen Mittel- und Südamerikas ausgeht, liegt sicher nicht darin, daß irgendwo unter ihnen das giftigste Tier der Welt zu finden ist. Vielmehr ist es das optische Erscheinungbild mit seiner in der Terraristik meist beeindruckenden Farbenpracht, die interessante und vielfältige Lebensweise und Brutpflege, die diese wahren Juwelen des Regenwaldes mit ihren fast zweihundert Arten für die Terrarienhaltung so interessant machen, obwohl sie ganz sicher keine Haustiere im herkömmlichen Sinne sind.

Die Körperlänge dieser kleinen Froschlurche variiert zwischen 12 und 70 mm, was nicht bedeutet, daß sie in der Terrarienhaltung keinen Platz beanspruchen. Außerdem sollte man nicht meinen, daß diese Tiere nicht alt werden könnten; im Terrarium sind Lebensspannen von über 10 Jahren durchaus erreichbar.
Ihre Vorkommen sind durch das Washingtoner Artenschutzabkommen Anhang II geschützt und unterliegen somit einer Herkunftsnachweis- und Meldepflicht. In ihrem natürlichen Lebensraum sind jedoch mehr und mehr Biotpe durch Holzindustrie, Rinderzucht, Plantagenbau, und andere Einflüsse bedroht oder zerstört.
In der Natur haben sie wenige Fressfeinde und einige Arten sind dank ihrer Warnfarben und des abschreckenden Geschmackes nicht einmal sehr scheu.
Durch ihre hohe Varabilität fällt es uns Laien teilweise schwer, die vielen Farbschläge einer Art nicht einfach in Unterarten aufzuteilen, zumal diese an oft sehr kleine Verbreitungsgebiete gebunden sind und recht stark von der Nominatform abweichen. So könnte man zum Beispiel mutmaßen, daß Dendrobates azureus nur eine Unterart des D. tinctorius ist. Andererseits könnten dann andere Arten wiederum zusammengefaßt werden. So kann man sich als Pfleger dieser Tiere was Systematik und Taxonomie betrifft bequemerweise an die Angaben der wissenschaftlichen Literatur und ihre Interpretationen orientieren und bei tieferem Einstieg Neuerungen, Neuentdeckungen und Erstbeschreibungen, Ergänzungen und Korrekturen ein bisschen im Auge behalten. Trotz oder gerade wegen dieser wissenschaftlichen Begleiterscheinungen ist es nicht schwer, das Hobby in erster Linie zur Freude an der verantwortungsvollen Pflege und Zucht und der Verwirklichung kleiner Biotope zu betreiben. So sind Themen wie UV-Anteile im Licht, fehlende Aminosäuren, Biotopdetails und mehr die perfekte Ergänzung zu den Erfahrungen (. Damit man nicht mit seinen Erfahrungen und den Büchern allein dasteht gibt es Gruppen, wie die Arbeitsgemeinschaft der DGHT, Treffen von Ortsgruppen der Interessengemeinschaft Froschlurche (IGF) und Börsen des Froschnetzes und der IGF, bei denen vor allem durch Vorträge hervorragende Informationsarbeit geleistet wird und man automatisch Gleichgesinnte kennenlernt.
Man sollte immer beachten, daß die Pflege, auch von einer relativ einfachen Art, eine verantwortungsvolle Herausforderung ist, da diese Tiere schnell auf wiedrige Umstände reagieren und ihre ganze Faszination nur unter optimalen Bedingungen zur Geltung bringen. Vor der Anschaffung muß grundlegendes Wissen über Haltung, Terrarium, Verhalten und Futtertiere, ein eingelaufenes Terrarium in dem die Ansprüche der Frösche berücksichtigt sind und eine Futtertierzucht oder sichere Bezugsquellen vorhanden sein. Ein Spontankauf ohne jegliche Vorbereitungen kann schnell zum Albtraum werden; eine wohlgeplante Anschaffung hingegen kann eine interessante kleine Welt ins Wohnzimmer holen, die schon so manchen in seinen Bann gezogen hat und dem Pfleger sehr viel Freude am Einblick in diese faszinierende Welt gewährt.

Zur Giftigkeit
Nicht umsonst sind Dendrobatiden so bunt gefärbt, denn die Farbe gilt auch als Warnung für potentielle Freßfeinde, die nach einer Erfahrung mit dem Hautgift die Frösche strengstens meiden. Der Name Pfeilgiftfrosch läßt es schon erahnen; das hochgiftige Hautsekret wußten schon die Chocó-Indianer im Norden Kolumbiens für ihre Blasrohrpfeile zu nutzen, wobei sich das Steroid-Alkaloid Batrachotoxin hauptsächlich in drei Arten der Gattung der Blattsteiger Phyllobates, nämlich P. terribilis, P. aurotaenia und P. bicolor findet. Das Gift eines D. terribilis würde ausreichen um ca. 9 erwachsene Menschen zu töten, doch es wirkt nur, wenn es in die Blutbahn gerät. Auf der Haut verursacht es 'nur' ein sehr starkes Brennen oder Jucken. Es ist ein Alkaloid, das irreversibel die Inaktivierung der Na+Ionenkanäle in den Zellmembranen von Nerven- und Muskelzellen blockiert. Dies polarisiert die Nervenzellen und es können keine Informationen mehr weitergeleitet werden. Die Muskelzellen verbleiben in einem aktivierten, kontraktierten Zustand. Dies führt unter anderem zu Herzrhytmusstörungen, Atembeschwerden und endet mit Herzversagen. Weitere Toxine: Gephyrotoxin, Histrionicotoxin, Pumiliotoxine und Epibatidin, daß zweihundertfach stärkere analgetische Wirksamkeit als Morphin besitzt. Insgesamt wurden mehr als 200 verschiedene Alkaloide bei Dendrobates und Phyllobates entdeckt. Diese Gifte verlieren sich jedoch in Gefangenschaft nur recht langsam, da die abgeworfene Haut gefressen wird. Dies geschieht in der Regel in den frühen Morgenstunden, wenn es ruhig und die Luftfeuchtigkeit so richtig schön hoch ist und dient wohl zum Recycling der Nährstoffe. Da von dermatophagen Colostethus, Dendrobates, Epipedobates und Phyllobates zu lesen ist liegt der Schluss nahe, daß es alle Dendrobatiden tun. Nachzuchten sind völlig ungiftig, da die Toxine scheinbar aus über die Nahrung aufgenommenen Substanzen, etwa aus Ameisen angereichert oder synthetisiert werden. Diese Substanzen sind in den in Gefangenschaft angebotenen Futtertieren nicht vorhanden. Dies hat in der Terrarienhaltung zur Folge, daß dieser natürliche Schutz gegen Bakterien und Sporen deutlich eingeschränkt ist.

Verbreitungsgebiet und Lebensräume:
Das Verbreitungsgebiet sind größtenteils die feuchtwarmen Regenwälder Süd- und Mittelamerikas mit den für die Tropen typischen geringen jahreszeitlichen Temperaturschwankungen. Sie bewohnen verschiedene Lebensräume, die Niederungen des Regenwaldes oder der Berge und auch offene trockene Landstriche, wo eine niedrige Vegetation den Boden beschattet und ausreichend feucht hält. In ihren Habitaten findet man sie an Wasserläufen (Bemerkung: nicht im Wasser), auf Bäumen, Sträuchern, in Bromelien und im Laubstreu.

Verhalten und Lebensweise:
Die Angehörigen der Familie Dendrobatidae sind bis auf Aromobates nocturnus tagaktiv. Durch ihre abgeplatteten Fingerspitzen, ähnlich denen der Laubfrösche haften sie beim Klettern sehr gut am Untergrund. Diese Eigenschaft erschließt diesen eigentlichen Bodenbewohnern den Lebensraum des Buschwerkes und der Bäume. Sie bevorzugen eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 80 und 100% und sind in trockenen Perioden nur selten zu beobachten. Durchschnittlich fallen die Temperaturen für den größten Teil der Dendrobatiden im Biotop kaum unter 20 oder steigen weit über 30° Celsius, Tiere die z.B. in einem Montanwald beheimatet sind, wie E. silverstonei ausgenommen. Hierzu sei gesagt, das diese Temperaturen im Terrarium gefährlich sind und für einige Arten den sicheren Tod bedeuten.
Balz und Paarung werden durch sintflutartige tropische Regenschauer, die in einer Regenzeit fallen können positiv angeregt und werden oft lautstark trillernd singend ausgedrückt. Die Männchen einiger leiserer Arten haben jedoch einen Balzruf, der eher einem leisen Schnarren ähnelt.
Eine Fülle von Kleinstinsekten bildet in der Natur den Speiseplan, es sind zumeist Ameisen und Termiten, die bevorzugt gefressen werden.

Unterscheidungsmerkmale von Männchen und Weibchen:
Bei einigen Vertretern der Tinctorius-Gruppe erkennt man das Männchen an den vergrößerten, bzw. verbreiterten Haftschalen der Fingerkuppen. Bei Arten, die es schwierig machen, ist das selbstbewusste Rufen eines Männchens oder die Zusage der Gelegeproduktion beim vermeintlichen Weibchen mir allerdings noch die liebste Entscheidungshilfe beim Kauf von einem Züchter. Zudem sind Weibchen oft fülliger und auch etwas größer, wobei beim Männchen insbesondere eine schmalere Kopf- und Hüftpartie festzustellen ist. Wenn man gerade darauf wartet, was die Kleinen werden könnten, hilft vielleicht als Trost, daß bei zwei Jungtieren die Chance ein Pärchen zu besitzen 50% ist. Mindestens ein Pärchen ist unter drei Tieren zu 75%, unter vieren zu 88%, fünf 94%, sechs 97%, sieben 98% und unter acht Tieren zu 99%.

Pflege im Terrarium:
Grundsätzlich sind die unterschiedlichen Ansprüche durch Herkunft und Lebensweise der zu haltenden Art zu berücksichtigen. Hierzu gehören die Temperatur inkl. der nächtlichen Temperaturabsenkung, die Luftfeuchtigkeit, Intensität des Nebelns oder Sprühens, der Platzanspruch, die Terrarieneinrichtung in Bezug auf die Kletteraktivität, Balzplätze, Schlafplätze, bevorzugten Eiablage- und Versteckmöglichkeiten, die bevorzugte Futtertiergröße. Zudem wählen wir unsere Terrarienform und -einrichtung der späteren Nutzung entsprechend von großem Schaubecken bis kleinem Quarantänebecken.

Terrarium Größe und Bauweise
Grundsätzlich ist zu sagen, daß sich Pfeilgiftfrösche sogar in sehr kleinen Becken so wohl fühlen können, daß sie wunderbar züchten. Andererseits wächst ein gesunder Frosch, der mit Muskulatur und allen Sinnen 5-6 cm erreicht am besten im Becken heran, daß schon einen Meter und mehr Raum aufweisen kann. Schau-, Zucht, Landgang- oder Aufzucht-Terrarium? Vor dem Kauf oder Bau liegt fest, welchen Zweck das Terrarium erfüllen soll. Ein Schaubecken ist in der Regel groß und mit dem vollen Programm ausgerüstet. Es sind meist Becken, die jahrelang wachsen und mit Froschgruppen besetzt werden. Im Zuchtbecken hält man meist nicht mehr als 3 Tiere, braucht daher weniger Raum und achtet auf übersichtliche Gestaltung ohne die Ansprüche der Tiere zu vernachlässigen, um vernünftig Gelege entnehmen zu können. Das Aufzuchtbecken dient als Kindergarten, vielleicht sogar für mehrere Arten zugleich und besitzt viel Raum und Lauffläche um halbstarke Hüpfer zu kräftigen Zuchttieren heranzuziehen. Im Landgang-Becken steht der Wasserteil und das flache Ufer im Vordergrund.
Die Bauweise des feuchtwarmen Regenwald-Terrariums sieht in der Frontscheibe im unteren Bereich und in der Deckscheibe im hinteren Bereich, je nach Volumen einen 5-10 cm breiten Streifen aus Aluminium-Lochblech oder Gaze über die gesamte Länge zur Belüftung vor. Die Lochbleche oder die Metallgaze sind engmaschig, also auch für Fruchtfliegen ausbruchsicher zu wählen. Durch die 1mm-Bohrung schaffen es doch immer wieder ein paar Ausbrecher, die 0,5mm-Bohrung oder engmaschige Gaze scheinen optimal, wobei die Gaze stärker durchlüftet.
Um einen Wasserwechsel zu vereinfachen, sollte in der Bodenscheibe ein Abfluss mit Absperrhahn vorgesehen werden. Die Schiebescheiben können gegen das Entkommen kleiner Futtetiere gesichert werden, indem man eine Bahn Tesa-Moll dazwischenklebt, eine Silikonlippe einklebt oder ein Plastik-L-Profil der Höhe nach in den Spalt einlegt, was allerdings etwas die Optik beeinträchtigt. Die Tiefe der unteren Glasführungsprofile in denen die Schiebescheiben laufen, sollte geringer sein als die der Oberen, um die Türscheiben zum Reinigen problemlos durch Anheben entnehmen zu können. Einen Schutz gegen unbefugtes oder versehentliches Öffnen bieten Terrarienschlösser oder einfach eine Stange, die im unteren Glasführungsprofil eingelgt wird und so lang ist, daß die Scheibe sich nicht mehr bewegen kann; am besten aus Metall, um sie auch wieder einfach mit einem Magneten aufnehmen zu können.

Terrarium/Einrichtung
Rückwände: Für die gekaufte Rückwand eignet sich Korkrinde, in die auch Epiphyten gepflanzt werden können, wie die dunklen Presskork- (auch Brennkork genannt) oder Zierkorkplatten. Für die selbstgefertigte Rückwand gibt es verschiedene Möglichkeiten. Man kann einfach die gesamte Rückwand und die Seitenwände mit Xaxim, einem Baumfarn-Wurzelgeflecht, der in Platten gesägt wird auskleiden. Hierzu wird es mit Silikon eingeklebt. In der Regel treiben hier alte Samen und Sporen aus und begrünen die Rückwand zusätzlich auf wunderbare Art.
Kokosmatten zum Einkleben können zwar schön bepflanzt werden, verrotten leider nach zwei bis drei Jahren und haben den Ruf, Anti-Pilzmittel zu enthalten.
Eine andere Alternative ist, die Rückscheibe mit Silikon eizuschmieren und Sand, farbige Erden, Rindenstückchen, Moos- und Torffasern hineinzureiben und anzudrücken. Wenn diese Bestandteile verrottet sind, hat die Wand, sofern sie bepflanzt und feucht gehalten wurde schon ihr Eigenleben und bietet immer noch viele Möglichkeiten für Wurzeln Fuß zu fassen.
Eine weitere Möglichkeit ist, einen Unterbau aus Styropor zu fertigen indem man es mit Cuttermesser, Lötkolben, Heissluftpistole etc. formt und später mit Dispersionsfarbe streicht und mit Epoxydharz und Aufwurf beschichtet. Diese Nachbehandlung kann man auch mit einem Unterbau aus Bauschaum, der während der Trocknungsphase nachgeformt wird durchführen.
Drainage: Der Bodengrund kann als Unterschicht die hervorragenden Drainage-Eigenschaften von Blähton nutzen, also diesen rotbraunen Kügelchen aus dem Gartencenter, die zur Hydrokultur genutzt werden. Das Seramis Granulat dagegen ist zu feinkörnig und offenporig und durchspült dadurch nicht so gut. Für relativ trockene Unterbauten, wie bei Terrarien mit Wasserbecken eignen sich auch Cocos-Chips.
Substrate: Kokos-Chips, Pinienrindenmulch und -stücke, Moos, Eichenlaub
Beispiel Bodenaufbau: 5 cm Blähton, 1 cm Cocos-Chips (optional), Siebschicht aus Fliegenschutz, deckend mit Pinienrinde(z.B. Zoomed Repti Bark) abdecken, darauf mit groben Pinienrindenstücken, Laub und Moos spielen.
Einrichtungsbestandteile: Pflanzen, Mangroven-, Moorkien- und sonstige Wurzeln, Weinreben, Korkrindenstücke, Kokosnußhöhlen, Wasserbecken, Korkeichenäste, Lianenstücke, flache runde Steine und Terassen aus Resten des Rückwandmaterials.
Wenn kein Wasserfall oder Wasserlauf vorhanden ist, sollte mindestens ein Wasserteil eingebaut sein. Hierzu eignen sich die im Handel angebotenen, bei denen auf ein steiles Ufer verzichtet wird.
Gegen den Schimmel, der manchmal im Terrarium an frischem Substrat oder Einrichtungsgegenständen entsteht, kann man die Lüftung etwas verstärken und kräftig sprühen, am besten mit etwas Eichenextrakt im Wasser. Der Schimmel verschwindet meistens schnell von selbst. Weiterhin hilft, das Terrarium schon beim Einfahren mit tropischen Springschwänzen und Asseln zu impfen. Die Zeit des Einfahrens ist wichtig, um alle technischen Komponenten auf Funktion und korrekte Abstimmung zu testen. In dieser Zeit können schonmal die Pflanzen anwurzeln, Springschwänze ansiedeln und ein gesunder Bakterienbestand im Boden ansetzen.
Die Pilze, die man manchmal einschleppt dürfen ihr Mycelgeflecht ruhig im Terrarium verbreiten. Mir sind auch von späteren Fruchtkörpern keine negativen Einflüsse bekannt. Wem es nicht gefällt, kann sie einfach von Hand entnehmen.

Terrarium/Technik
Zur Temperatursteuerung empfiehlt sich ein Gerät wie Biotherm und ähnliche, die eine wählbare Nachtabsenkung besitzen und thermostatgesteuert die Temperatur regeln.
Die Beleuchtung sollte durch Röhren erfolgen, die einen leichten Anteil an UV-Strahlung abgeben, um eine Vitamin D3-Synthese zu unterstützen und dem bakteriellen Druck im Terrarium entgegenzuwirken. Die Lichtausbeute kann durch über den Leuchten angebrachte Reflektoren optimiert werden. Diese Röhren haben ihre volle Wirkung nur innerhalb des Terrariums, da Glas bekanntlich wenig durchlässig für UV-Strahlung ist.
Um die Beleuchtung von außen anzubringen und trotzdem noch etwas an UV-Anteilen ins Becken gelangen zu lassen, kann die Röhre so angebracht werden, daß sie durch eine mittige Gaze strahlt (Anm.: Optimal scheint mir derzeit eine Kombination aus Arcadia Betriebseinheiten und der Zoomed Reptisun 2.0 mit Reflektor innerhalb des Terrariums(dann aber aufpassen mit Vit.D3-Gaben))
Die Beheizung sollte besser durch Heizmatten als durch Heizkabel von unten erfolgen, keinesfalls sollten Keramikstrahler/Heizlampen verwendet werden. Schnellheizende Matten oder Kabel nur unter/in dickwandigen Terrarien einsetzen.
Eine zeitschaltuhrgesteuerte Beregnungsanlage, bzw. ein Ultraschallvernebler verringern den Arbeitsaufwand der täglichen Terrarienpflege. Diese Geräte dürfen allerdings nur mit Frischwasser gespeist werden. Hierzu eignet sich destilliertes oder Osmose-Wasser, da es keine Kalkränder auf Scheiben und Pflanzen hinterlässt. Mischungen mit Leitungswasser bis 1:1 scheinen jedoch auch angemessen und enthalten wenigstens noch einige Salze.
Ein Bachlauf, gegebenenfalls mit Wasserfall hilft, die Luftfeuchtigkeit zu halten und gibt dem Terrarium eine besondere Dynamik.
Eine aktive Belüftung durch Ventilatoren ist weniger sinnvoll, wenn in der Terrarienwand eingearbeitete Lochbleche diese Aufgabe übernehmen und für eine ausreichende Zirkulation und Frischluftzufuhr sorgen. Zu starke Belüftung führt zum Abfall von Temperatur und Luftfeuchtigkeit und ist auch zu beachten, wenn ein Becken geöffnet wird um zu sprühen, füttern oder reinigen.
Eine beschlagene Frontscheibe deutet keineswegs auf eine tolle Luftfeuchtigkeit hin, sondern ist darauf zurückzuführen, daß die Außentemperatur so niedrig ist, daß die Scheibe zu stark abkühlt und die Feuchtigkeit aus der Terrarien-Luft an der Scheibe kondensiert. Hier kann beispielsweise durch geschicktes Beleuchten oder Verlegen der Vorschaltgeräte oder Heizkabel entgegengewirkt und die Temperatur der Frontscheiben erhöht werden.

Terrarium/Pflanzenauswahl
Folgende Pflanzen können das Terrarienklima gut vertragen: Javamoos und andere Moose, einige Farne, Scindapsus, Eichenblatt-Ficus(Ficus repens, einfacher zu bekommen: Ficus pumila), Philodendron scandens, Pothos, Pepperomia, Syngonium, Spatiphyllum, Dieffenbachia und verschiedene Orchideenarten, auch Vanilla planifolia. An Trichterbromelien eignen sich Neoreglia-, Guzmania- und Vrisea-Arten. Es ist ratsam keine neuerworbenen Pflanzen im Terrarium zu verwenden, da diese fast immer mit Pflanzenschutzmitteln und Blattglanz behandelt wurden, die ihre Wirkung lange aufrecht erhalten. Selbstgezogene Ableger dieser Pflanzen dagegen sind die sicherste Methode, das Problem zu umgehen. (Anmerkung: Möglicherweise kann die neuerworbene Pflanze auch durch ein einstündiges Bad in 1%iger Kaliumpermanganatlösung für den Terrariengebrauch wieder nutzbar gemacht werden, obwohl dies eher zur Desinfektion dient). Es ist von großem Vorteil ein Pflanzenbecken zu besitzen, in dem man sich Ableger für neu einzurichtende Becken zieht. Hier kann lange Belichtungsdauer, -intensität und die Aufstellung der Pflanzen dazu genutzt werden, Erworbenes zu entgiften oder einfach Ableger zu produzieren, Moospolster vorzuziehen oder mal einen Bromelienast vorzubereiten. Um Pflanzen von einem Becken in das andere Becken zu setzen oder aus bewohnten Terrarien wieder im Pflanzenbecken zu parken und dabei nicht allzuviel Keimbelastung einzuschleppen kann man sie beispielsweise mehrfach mit einer Aquafuran-Lösung gut absprühen. Diese kann für das Sprühen oder das Pflanzenbad ruhig höher dosiert werden, als in der Anleitung für den Zierfischgebrauch beschrieben ist.
Um ein Javamoos-Polster auf dem Terrariengrund zu erhalten sollte man die Bereiche schattenfrei halten und die ausgestreuten 1cm langen Schnipsel zweimal täglich sprühen, bzw. feucht halten. Wenn vorhandene dauerfeuchte, helle Stellen mit dem Moos geimpft werden, erobert es selbstständig die für seinen Wuchs optimalen Bereiche in seiner landwüchsigen Form. Solche Stellen sind beispielsweise an Wasserteilufer, Wasserfall, Bachlauf, einer Wurzel-, Ast- oder Wandstelle die regelmäßig vom Strahl der Beregnungsanlage getroffem wird und nicht voll austrocknet oder einfach dort, wo Einrichtungsgegenstände Wasser aus dem Grund ziehen. Erhältlich ist es leider oft nur im Aquaristik-Fachhandel in seiner Wasserform. Hieraus die Landform aus dem Wasser zu ziehen, aber auch beim Ausstreuen von kleinen Moosstückchen dauert es recht lange bis es so richtig loslegt, sobald es aber endlich richtig angegangen ist wird man mit schnell dichter werdenden Teppichen belohnt.
Die Verwendung von Waldmoos und Laub hat den Nachteil, daß es das Klima im Terrarium nicht lange durchhält und ohne Abkochen leicht Schnecken, Ungeziefer, Würmer, Erreger etc, eingeschleppt werden. Das Wasser vom Laubauskochen kann man verdünnt als Quappenwasser nutzen das nicht so schnell umkippt(ähnlich Quappentee).
Die Frage nach der Düngung im Becken ist einfach zu beantworten. Viele Pflanzen, die zur tropischen Terrarienbegrünung gehören, benötigen sehr wenig Nährstoffe und sind gut an karge Verhältnisse angepasst. Um trotzdem nachzuhelfen sollte man auf die Düngung mit herkömmlichen Mitteln verzichten, da es den Tieren möglicherweise schadet und Bromelien von den Brom-Anteilen nur braune Blattspitzen bekommen. Zu empfehlen ist das Einblasen von der sterilisierten, gemahlenen Lößerde, die schon beim Quappenfutter gute Dienste leistete. Alle weiteren Düngemassnahmen erledigen die Terrarieneinwohner.

Terrarium Aufstellung und Umfeld:
Das Terrarrium selbst sollte keinem direkten Einfall von Sonnenlicht ausgesetzt werden, da es sich leicht überhitzen könnte. Im entgegengesetzten Fall soll das Becken nicht direkt an einer kalten Außenwand stehen.
Günstigstenfalls stehen die Terrarien als Anlage mit Beleuchtung, Beregnungsanlage und ans Abwasser angeschlossene Abflüssen in einem klimatisierten und wöchentlich per Luftentkeimer entkeimten Raum, der von äußeren Faktoren wenig beeinflußt wird. Ein warmer Kellerraum mit regelbarer Frischluftzufuhr ist ideal. So mancher Dachstuhl hat schon Frösche gekocht.
Der Zugriff sollte durch ein Terrarienschloss gesichert sein, damit Kinder oder Besuch oder beides zugleich nicht die Möglichkeit haben kurz mal die Scheiben zu öffnen. Außerdem erinnert es an das sorgfältige Schließen der Scheibe. Bei der Aufstellung sind Plätze vorzuziehen, an denen wenig Trubel ist. Nicht weil es die Frösche sehr stören würde(wenn sie etwas Bewegung gewohnt sind; gilt also nicht für solche Angstspringer), sondern um zu vermeiden, daß ein Becken zu Bruch geht. Die herrlichen Kleinstbiotope sind nunmal zerbrechlich und nicht selten sehr wertvoll.
Die Lüftung immer sicherstellen, also verhindern, daß etwas auf die Lüftungsschlitze gelegt wird oder die Lüftung in irgendeiner anderen Art behindert.

Balz, Brutpflege, Entwicklung der Eier:
Die Geschlechtsreife erreicht Dendrobates nach etwa einem Jahr, Epipedobates meist etwas früher. Die Männchen der meisten Arten sind recht territorial und besetzen feste Reviere, die sie gegen Eindringlinge durch heftige Kämpfe verteidigen. Die Weibchen mancher Dendrobatiden stehen ihnen da allerdings in nichts nach. In den Territorialkämpfen ist neben dem Trillern, daß eher an Kanarien erinnert als an Frösche, Ringen, Aufspringen, Umklammern, Schieben und zu Boden drücken zu beobachten. Dies kann in dem begrenzten Lebensraum Terrarium durchaus zu Todesfällen führen, da das überlegene Tier das Schwächere an einer Stelle mit Genügend Wasserhöhe ertränken kann. Ein derart unterdrücktes Tier tarnt sich indem es aufhört zu rufen und Konfrontationen durch Verstecken aus dem Weg geht. Im schlimmsten Fall verkümmert es aber durch diese Stresseinwirkungen und selteneres Fressen. Der Oraganismus gestresster Tiere bietet Erregern beste Chancen sich zu vermehren, sodaß diese eher an einer Krankheit sterben, als zu verhungern. Daher sind im Sinne der Gruppe alle Tiere gut zu beobachten und gegebenenfalls zu trennen oder neu zusammenzustellen. Das Vorhandensein von ausreichend Versteckplätzen, Sichtbarrieren und Ausweichmöglichkeiten ist unumgänglich. Praktisch bedeuted das, daß zu dem ausreichendem Raum für jeden Frosch auch mehrere Schlafplätze und Verstecke zwischen Blättern, in Bromelienachseln, in Spalten von Hölzern, Wurzeln und sonstigen Einrichtungsgegenständen zu finden sein müssen, wenn es dunkel wird, Gefahr droht oder Ruhe gesucht wird. Weiterhin, daß im Becken nicht mit Regenwaldpflanzen gespart werden braucht, damit nicht vor lauter Lauffläche ständiger Sichtkontakt zwischen den Rivalen herrscht. Außerdem sollten mehrere gut zugängliche Rufplätze eingerichtet werden, die im günstigsten Fall erhöht in der Nähe von guten Laichplätzen und Wasserteilen oder wasserführenden Bromelienachseln angelegt werden. Der revierbesitzende Frosch ruft von exponierten Plätzen, um die Aufmerksamkeit der Weibchen zu erlangen. So duellieren sich oft die Männchen auch im Trillern und Rufen um die Gunst des Weibchens manchmal stundenlang. (Achtung bei E. tricolor bspw. auch mal um 5.00 Uhr) Das laichwillige Weibchen folgt dem Männchen streichelnd und stupsend zu einem geeigneten Ablageplatz. Das Männchen säubert den ausgewählten Eiablageplatz zuvor manchmal durch rutschende Bewegungen, vielleicht ist dies auch eine vorzeitige Spermiendeposition. Bei Colostethus und Epipedobates ist jetzt eine Umklammerung, der Kopfamplexus zu beobachten. Die Eiablage erfolgt außerhalb des Wassers auf Blättern, abgefallenem Laub, oder beispielsweise auf Pflanzen mit Wasservorräten wie Bromelien. Manchmal wird aber auch eine eher versteckte Stelle bevorzugt, die im Terrarium sehr gut duch eine halbierte Kokosnuss mit einem Eingangsloch und einer darin platzierten Petrischale, oder bei kleineren Arten duch eine Filmdose simuliert werden kann. Dies ist gleichzeitig für eine Entnahme und künstliche Zeitigung der Eier von Vorteil. Je nach Art umfaßt ein Gelege zwischen 2 und 35 Eier, beispielsweise beim Tinctorius-Komplex in der Regel 6-8, bei Epipedobates tricolor gelegentlich über 30 oder 2 Eier bei D. reticulatus.
Diese entwickeln sich in der Gallerte, die vom Männchen regelmäßig mit Flüssigkeit aus der Kloake oder mit zuvor über die Haut der Bachdecke aufgenommene Flüssigkeit benetzt wird, indem er mehrmals täglich an einer Wasserstelle Flüssigkeit aufnimmt und daraufhin das Gelege wieder aufsucht und es darüber abgibt. Das sieht manchmal leider wenig zimperlich aus. Während der Entwicklungsdauer wird das Gelege meist bewacht und auch manchmal unbefruchtete Eier herausgefressen. Nach etwa 12-16 Tagen bewegen sich die Larven beim Bewegen des Geleges schon heftig und durchbrechen dann schließlich selbstständig die Eihüllen. Das Männchen begibt sich zuvor in die Gallerte und gibt den Quappen durch Trampeln eine Hilfe und einen Reiz, sich aus der Gallerte zu befreien und an den Flanken und Beinen herauf auf den Rücken zu schlängeln, wo sie sich mit einem klebrigen Sekret aus speziellen Drüsen anheften. Dort bleiben sie teilweise sogar mehrere Tage, bis der Frosch sie an einer geeigneten Wasserstelle, wie einer Bromelienachsel, einer Pfütze, Nusschale oder Baummulde absetzt. Er geht hierzu rückwärts mit seinem Hinterteil so tief ins Wasser, bis sich die Quappen im Wasser befinden und ruckelt etwas und verweilt dort. Das signalisiert der oder den Quappen, daß diese Wasserberührung nicht zufällig ist, sondern daß sie sich absetzen sollen, womit für die meisten Arten die Brutpflege beendet ist. Von diesem Augenblick an sind die Quappen der meisten Arten völlig auf sich gestellt und ernähren sich von Flugnahrung und Algen. Bei der künstlichen Quappenaufzucht wird zu Beginn nur sehr wenig fein gemahlenes Futter gegeben, da die Quappen nicht vom ersten Augenblick an fressen, und wenn nur sehr wenig. Bei der Fütterung ist darauf zu achten, daß nur soviel gegeben wird, wie auch gefressen wird, damit unnötige Wasserverschmutzung vermieden wird. Ein durch Futter verdorbenes Wasser ist der sichere Tod der Quappen. Man will dies nicht glauben, da sie in der Natur teilweise in den wiederlichsten Dreckbrühen gefunden werden können. Dort wird aber dem Bakterienwachstum möglicherweise auch eine Menge Säuren, Gerbstoffe und natürliche UV-Strahlung entgegenwirken. Vielleicht sind es sogar Mikroorganismen wie Infusorien oder Ähnliches, die mithelfen das Wasserklima zu stützen. Beim Versuch mit Wasserfloh geimpftem Quappenwasser schien es mir jedenfalls so.

Bei einigen Arten der Histrionicus- und Quinquevittatus-Gruppe allerdings beginnt jetzt die mütterliche Brutpflege, die künstliches Füttern unnotig macht. Nachdem die Quappen einzeln in geeignete Wasseransammlungen, wie Bomelienachseln gebacht wurden, erfolgt die Aufzucht der Quappen mit Nähreiern, unbefruchteten Eier, die vom Weibchen in Abständen von ein paar Tagen regelmäßig direkt zur Quappe in die Wasseransammlung gelegt werden. Das Weibchen merkt sich die Stellen und findet sie leicht, wenn die Quappe schön zappelt. So können gleichzeitig mehrere Quappen augezogen werden. Versuche, diese Quappen künstlich aufzuziehen, gestalten sich schwierig, da herkömmliches Futter keine guten Ergebnisse erzielt. D. pumilio, das Erdbeerfröschchen zeigt so ein für diese Entwicklungsstufe bemerkenswertes Brutverhalten.

Die künstliche Zeitigung von Eiern beginnt mit der Entnahme des Geleges , das sich im besten Fall in einer Petrischale befindet. Damit die Gallerte nicht austrocknet gibt man das Gelege in eine verschlossene Dose und wässert es vorsichtig mit vorbereitetem Wasser. Das Gelege darf umspült aber nicht von Wasser bedeckt sein. Das Wasser sollte abgestanden, temperiert und leicht sauer(bei mir pH 6-6,5) sein. Zur Vorsicht kann es auch mit Mittelchen aus der Aquaristik vesetzt werden. Das Gelege wird alle ein bis zwei Tage besprüht oder überspült. Unbefruchtete Eier können sauber mit Skalpell und Pipette entnommen werden, wobei nur in der Gallerte um die Eihüllen geschnitten wird, wenn es sich nicht mit der Pipette herausziehen läßt. Die Entwicklung im Ei ist etwa dann abgeschlossen, wenn die Larve keine Kiemenäste mehr besitzt. Manchmal schlüpfen sie etwas zu früh und besitzen diese Kiemen noch. Solche Tiere haben in flachem Wasser eine gute Überlebenschance, sollten aber besser keine Nachzügler oder Kümmerlinge sein. Nachdem die Quappen also nach etwa zwei Wochen die Eihülle durchbrochen haben, werden sie je nach Art einzeln oder gemeinschaftlich in Aufzuchtbehälter mit niedrigem Wasserstand überführt. Hierzu wird auch das vorbereitete temperierte Wasser benutzt, in das man ein kleines Stück Eichenlaub und ein wenig Java-Moos gibt. An diesen wird die Quappe herumnagen und sich verstecken können. Da die Quappen mancher Arten kannibalisch veranlagt sind und sich zumindest annagen würden, sollte man solche getrennt aufziehen. Dies gilt auch für Arten, deren Quappen wachstumshemmende Stoffe abgeben. Züchter verwenden hierzu eine Aufzuchtanlage mit vielen Einzelbehältern, auch um den Aufwand zu minimieren. Diese Einzelbehälter mit Überlauf werden in Schubladen angeordnet und per Düse wird Wasser eingetropft oder -gesprüht. Da in den meisten Aufzuchtbechern keine flache Uferzone vorhanden ist sollte der Wasserstand anfangs nur sehr niedrig sein, etwa bis 1 cm. Dieser kann schon nach eigen Tagen sobald die Larve sich durch erstes Fressen eine gute Figur zugelegt hat und mit dem Schwanz richtig schwimmen kann langsam erhöht werden. Nach wenigen Wochen ist beispielsweise eine Dendrobates Larve im 0,5 Liter Becher bei 10 cm Wasserhöhe angekommen. Um etwas Deckung und Nahrung zu liefern hat man ihr dann ein bis zwei Eichenblätter, Java-Moos, abgekochtes Waldmoos, Wasserpest oder ähnliches in die Aufzuchtbehälter gegeben. Die Quappen nutzen diese erhöhten Stellen gerne als Ruheplätze, die näher zum Luftschnappen sind. Außerdem raspeln und fressen sie auch gerne daran. Ein Wasserwechsel in den Behältern darf nicht zum Schock werden, somit ist es von Vorteil den Anteil des temperierten Frischwassers 1/2 nicht übersteigen zu lassen oder auf einen Rest Altwasser zwei Mal mit 20 min Gewöhnungszeit dazwischen Frischwasser nachzugießen. Nachdem man zu Beginn eher Wasser zugegeben hat als einen richtigen Wasserwechsel zu machen, ist es bei einer größeren Quappe und vollem Behälter sinnvoll, mindestens zwei Mal pro Woche einen halben Wasserwechsel durchzuführen. Diese Intervalle lassen sich mit speziell vorbereitetem Wasser erheblich verlängern

Bei Wassertemperaturen von 24 bis 26 Grad dauert es zwischen 8 und 14 Wochen, bis sich die Quappe voll entwickelt hat, und zuerst Hinterbeine wachsen und dann die Vorderbeine durchbrechen. Sobald die ersten Ausflüge an Land zu beobachten sind, kann die Fütterung abgesetzt werden, da nun der Abbau des Schwanzes Energie liefert und der Mund sich verändert. Bei ca. 24-26°C benötigen die Tiere etwa 10-14 Wochen bis zum Landgang. Die Wassertemperatur hat hierbei einen gewissen Einfluss - je niedriger die Temperatur, desto langsamer die Entwicklung. Eine zu hohe Temperatur führt zu Fehlbildungen, möglicherweise durch zu schnelles Wachstum. Sobald beide Arme durchgebrochen, also durch die Hauttaschen beweglich ins Freie gestoßen sind, muß den Tieren eine Möglichkeit gegeben werden, den Wasserteil an so vielen flachen Uferstellen verlassen zu können, daß auch hineingesprungene Jungfrösche sofort eine Möglichkeit finden wieder an Land zu gelangen. Obwohl Dendrobatiden wunderbar mit dem Wasser leben, sich auch mal lange unter der Wasseroberfläche in Bromelienachseln oder Terrarienteichen verbergen, so sind sie in der Hektik das Wasser zu verlassen an glatten Scheiben recht hilflos und laufen große Gefahr zu ertrinken. Die ersten Landausflüge werden bereits unternommen, wenn der Schwanz noch nicht ganz abgebaut ist. Trotzdem ist es ratsam, im Aufzuchtterrarium bereits Springschwänze ausgestreut zu haben. Hier empfiehlt sich die tropische Variante, da sie im Terrarium länger überlebt. Die Jungfrösche mancher Arten sind so kurz nach der Metamorphose größenmäßig noch nicht in der Lage Fruchtfliegen zu fressen und können nur mit Springschwänzen, Staubläusen, Milben oder ähnlich kleiner Beute gefüttert werden. Gesund großgezogene Larven des Tinctorius-Gruppe beispielsweise fressen wenige Tage nach dem Landgang kleine Drosophila.

Futtertiere
In der Natur besteht der Speiseplan größtenteils aus Ameisen, Termiten und sonstigem an kleiner Beute wie Milben, Spinnchen und Springschwänzen. Im Terrarium bietet man den Fröschen Fruchtfliegen( Drodophila hydei/melanogaster), Mikrogrillen (Grillodes sigillatus), Mikroheimchen (Acheta domestica), Dörrobstraupen, junge Wachsmotten (Galleria mellonella), Blattläuse, Ofenfischchen, und Springschwänze(Collembolen) an. Die Futtertiere sollten ein-, zweimal wöchentlich mit einem Multivitamin/Mineral-Präparat bepudert werden, um eine ausreichende Versorgung sicherzustellen. Hierzu gibt man für Futtertiere geeigneter Größe, wie Dros., Grillen, Maden etc. ein wenig Pulver in einen Behälter (Schraublas, Plastik-Shaker) mit Drahtgaze-Deckel und schüttet die Futtertiere dazu. Nachdem man sie etwas durchgeschüttelt hat, trennt man die Futtertiere vom Mineralpulver durch aussieben über den Deckel und kann sofort verfüttern. Einmal bepudert verfüttert man sie direkt, da ein Großteil sonst recht schnell am Staub verenden würde. Grillen und Heimchen können vor dem Verfüttern Obst und Gemüse bekommen, Drosophila Säfte daraus und Springschwänze hochwertiges Fischfutter. Dadurch aufgewertete Futtertiere tragen zu gesunder Entwicklung bei. Da oft die Frage aufkommt, wie die Farben noch zu intensivieren seien, sei diese Methode empfohlen, denn Paprika, Tomaten und Karotten enthalten bekanntlich Mengen natürlicher Karotinoide. Und fade grüne und blaue Farben bei bunten Fröschen sind vielleicht auch auf fade Beleuchtung zurückzuführen. Niemals sollte man übermäßig viele Futtertiere in das Terrarium streuen, da diese zu einem nicht unerheblichen Stressfaktor werden können. In der Natur wäre das mit einem Sprung in einen Ameisenhaufen zu vergleichen. Das Futter soll zudem gefressen werden und nicht am nächsten Tag noch zu einem Viertel im Terrarium umhersitzen und auf Blättern oder der Scheibe sterben. Fettgefütterte Tiere sind oft träge und klettern mieserabel. Soviel zu füttern, wie gegessen wird und ein oder zwei Tage die Woche keine Fütterung vorzunehmen hilft die Tiere etwas dynamischer zu erhalten. Das soll nicht heißen, daß nicht immer ein paar Fliegen übrig bleiben dürften. Zu Beginn fragt sich jeder neue Pfleger, wieviel er denn geben darf. Ein gutes Gefühl bekommt man dafür, wenn man die Tiere 2-3 Mal pro Tag beim Füttern genau beobachtet und jedem einzelnen Frosch nach und nach so viel vor die Nase wirft, bis er sich nicht mehr dafür interressiert. Um den Fröschen richtig Bewegung zu geben und deren Sinne zu schärfen, können fliegende Drosophila verfüttert werden. Achtung! Ich will nicht schuld am Drama sein, daher direkt ein paar Tipps: Vor dem Verfüttern können die Drosophila ruhiggestellt werden, indem man sie kurz in den Kühlschrank oder das Gefrierfach gibt(nicht drin vergessen!). So können auch diese Biester beispielsweise mit Korvimin ZVT oder Amivit bepudert werden. Um das Korvimin besser nutzen zu können, sollte man es am besten nochmal in der Kaffemühle gründlich feinmahlen. Die flugfähige Drosophila fliegt gerne zum Licht, also beim Füttern den Raum nicht heller als die Terrarienbeleuchtung. Wenige Entkommene, die im Raum herumsurren, kann man mit einem Glas Wein einfangen, daß bei den Dros.-Kulturen aufgestellt wird, die ja sowieso schon lockend wirken. Viele Flüchtlinge lockt man besser mit einem unbewohnten Drosophila-Ansatz, der im Deckel ein Loch hat und leert diese Fliegen regelmäßig wieder in die Terrarien. Im Becken kann als Fliegenköder ein Bananenstück ausgelegt werden, das man bevor es schimmelt herausnimmt. Das Füttern über komplett in das Terrarium gestellte Futtertierdosen erleichtert zwar die Arbeit und kann auch bei kurzer Abwesenheit des Pflegers eine gewisse Fütterung sicherstellen, hat aber den kleinen Nachteil, daß die Futtertiere nicht mit dem Vitamin/Mineralpulver bestäubt wurden. Wichtiger aber ist, daß schwächere Tiere der Gruppe benachteiligt werden oder komplett leer ausgehen. Diese Methode dient nur zur wenige Tage dauernden Urlaubsfütterung oder um die kleinen Jäger die Maden aus einer Dose fressen zu lassen, die man wegwerfen möchte. Die normale Fütterung erfolgt mit evtl. bestäubten Futtertieren, die vereinzelt im gesamten Terrarium, bzw. um die Lieblingsstellen gestreut werden. Sollte doch einmal ein Drosphila-Becher ins Terrarium gegeben werden, ist es ratsam ihn zu legen, um zu vermeiden, daß ein Frosch im Fliegenbrei stecken bleibt. Die Hefen im Brei sollten dann nicht mehr allzu aktiv CO2 produzieren. Außerdem vermeidet man besser, allzu vermilbte Ansätze ins Terrarium zu geben, da diese sehr stressig wirken können.

Quappenfutter:
Folgende Rohstoffe können im Quappenfutter verwendet werden: Spirulina- und Chlorella-Mikroalgen, hochwertiges Fischfutter, gemahlene Mückenlarven, Daphnien, Cyclops, Fischleber, Muschelfleisch, gemahlene Lößerde, gemahlene Brennessel, Pollen, verwendbares Fertigfutter: Sera Micron(besonders in den ersten drei Wochen auch als Vollnahrung), Sera Premium Plankton, Tetra PlecoMin, Tetra Diskus
Um eine ausgewogene Erährung zu gewährleisten, können abwechselnd verschiedenes Futter oder Futtermischungen angeboten werden. Dazu können auch Regenwurm- oder Zophobasstückchen gehören.
Natürlicherweise besteht die Nahrung der Larven aus Flugnahrung, wie Pflanzenteilchen, Insektenkadaver, Pollen, feinster Sand- und Erdstaub. Zusätzlich kann vielleicht etwas an Algen abzunagen vorhanden sein oder Kleinstinsekten zu erbeuten. Eine Quappe, die versehentlich in ein bereits bewohntes Wasserteil gebracht wird, würde zumindest im Tinctorius-Komplex auch nicht verschmäht werden.
Der pflanzliche Anteil darf bei Epipedobates und Phyllobates etwas höher sein, als bei Dendrobates.

 

 

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